© Parc Adula
Das Gebiet rund um den Adula-Gipfel ist eines der grössten in der Schweiz ohne tief greifende menschliche Eingriffe. Atemberaubende Ausblicke und imposante Gletscher umrahmen die hochwertigen natürlichen Lebensräume, die heute noch eine unvergleichliche landschaftliche und geologische Vielfalt mit einzigartig reichhaltiger Fauna und Alpenflora beinhalten.
Technische Daten
Gesamtfläche: 1250 km²
Fläche Kernzone: 142 km²
Gemeinden: 17
Einwohner: ca 16’000
Wegnetz: 1160 km
Tiefster Punkt: 397 m
Höchster Punkt: 3402 m
Prioritäre Arten: 535
Die Kernzone
Die Festlegung einer Kernzone stellt eine Grundvoraussetzung für die Schaffung eines Nationalparks dar. Die Pärkeverordnung (PäV) definiert im Art. 17 das Ziel der Kernzone, und zwar die freie Entwicklung der Natur, und die Vorschriften zur Umsetzung dieses Ziels. Bei den in der Verordnung festgelegten Massnahmen handelt es sich vornehmlich um Einschränkungen mit dem Ziel, die Auswirkungen menschlichen Handelns auf die Entwicklung der Flora und Fauna möglichst gering zu halten. Absatz 2 des Artikels sieht die Möglichkeit von Abweichungen von den genannten Vorschriften vor.
Zur Ausarbeitung der Ausnahmeregelungen, die in der Charta des Parks verankert werden sollen, wurden thematische Arbeitsgruppen gebildet. Ihre Aufgabe besteht in der Erarbeitung von Lösungen zur Schaffung einer Kernzone. Die Arbeitsgruppen setzen sich aus lokalen Vertreter, Vertretern von Interessengruppen, kantonalen und kommunalen Funktionären, Vertretern der politischen Gemeinden und der Bürgergemeinden sowie weiteren betroffenen Akteuren zusammen. Das Parc Adula-Team hat die Aufgabe, die Aktivitäten der Arbeitsgruppen zu koordinieren, die Gemeinden über den Arbeitsablauf zu informieren und dem BAFU (Bundesamt für Umwelt)die aus den Diskussionen und Aktivitäten hervorgegangenen Lösungen zu präsentieren. Die Verhandlungsergebnisse mit dem BAFU bestimmen den Arbeitsfortschritt bei der Schaffung der Charta des Parks. Werden die vorgeschlagenen Lösungen nicht vollständig vom BAFU geteilt, gehen sie zurück in die Arbeitsgruppen, die diese weiter ausfeilen oder neue Lösungen vorschlagen müssen.
Die Umgebungszone
Mit der Einrichtung einer Umgebungszone wird das Ziel verfolgt, die Kulturlandschaft aufzuwerten und einen idealen Ort der Begegnung zu schaffen, an dem sich der Mensch im Einklang mit den Naturelementen in seinen Lebensraum einfügt. Die Umgebungszone ist damit ein Modell für moderne und nachhaltige Entwicklung, das den Regionen einen Mehrwert verleiht und die menschlichen Tätigkeiten aufwertet.
Der Park ist somit als ein Instrument zur Erziehung und Bildung der Bevölkerung zu verstehen. Er sensibilisiert uns und orientiert unser Handeln und Verhalten in allen Bereichen menschlicher Tätigkeiten: Im Städtebau und in der Architektur, im Tourismus und im Sport- und Freizeitbereich, im Handel wie auch in der Industrie, bei der Wahrung von Traditionen und bei der Innovation neuer Lösungen.