Parc Adula

Nationalparkprojekt

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Regionalentwicklung

Regionalentwicklung 

Das Projekt Parc Adula versteht sich als Modell für nachhaltige Entwicklung. Ein Modell, welches die Erhaltung von wertvollen Natur- und Kulturlandschaften und die nachhaltige Nutzung ihrer natürlichen Ressourcen mit einem sozioökonomischen Aufschwung der beteiligten Regionen verbindet.

 

Das Potenzial des Labels Parc Adula. Gemeinsame Grundlinie für die wirtschaftliche Entwicklung der Regionen des Parc Adula.

 

Gianluca Giuliani, Dipl. Ing.-Agr. ETH

 

Grundsätzlich konkurrieren die fünf Regionen im Gebiet des Projekts Parc Adula mit einer Vielzahl an Destinationen in demselben touristischen Segment und mit ähnlichen Merkmalen. Sie weisen keinen besonderen Wettbewerbsvorteil auf und sind alle mehr oder weniger von einem schleichenden Bevölkerungsschwund betroffen. Die Inbetriebnahme von Parc Adula bringt den Regionen gegenüber anderen, ähnlichen Regionen im Alpenraum aber mindestens zwei Wettbewerbsvorteile:
 

  1. Die Zugehörigkeit zu einem Park von nationaler Bedeutung motiviert die lokalen Akteure dazu, eine gemeinsame, kohärente und von allen vertretene Grundlinie für die regionale Entwicklung festzulegen. Der Vorteil einer gemeinsam definierten Vision der nachhaltigen Entwicklung ist nicht zu unterschätzen. Denn wie oft haben wir Regionen besucht, in denen überhaupt nicht deutlich wird, wo die Prioritäten gesetzt werden, in denen einerseits die Ansiedlung von Industrie jeglicher Art, gleichzeitig aber auch der sanfte Tourismus und überdies auch noch der Massentourismus gefördert werden. Zurück bleibt das Gefühl, eine Region ohne Seele besucht zu haben, eine Region, die keinerlei Erinnerung zurücklässt.
  2. Die exklusive Nutzung der Marke Schweizer Pärke eröffnet allen Parkregionen immer bessere Kommunikationskanäle und neue Zugangsmöglichkeiten zu Märkten, die sie auf andere Weise nicht erschliessen könnten.

 


 

Die Marke Parc Adula richtet lokale Produkte und Dienstleistungen in den Spot.


Die Verstärkung der Kommunikation führt zu einer immer grösseren Bekanntheit der Marke Parc Adula und der von ihr transportierten Werte. Dies resultiert in einer immer besseren Sichtbarkeit der Produkte und Dienstleistungen selbst und schlussendlich in einer Vielzahl von Vorteilen. Hier ist in allererster Linie zu erwähnen, dass sich mit dem Label Parc Adula ausgezeichnete Produkte von der Masse der anderen Produkte und Dienstleistungen im Handel abheben. Für Unternehmen, die Produkte oder Dienstleistungen mit diesem Label anbieten, eröffnen sich konkret die folgenden Möglichkeiten:

 

  • Es ist davon auszugehen, dass die erhöhte Sichtbarkeit eine stärkere Nachfrage nach gelabelten Produkten oder Dienstleistungen generieren und damit auch den Umsatz in die Höhe treiben wird. Das Umsatzwachstum kann über die bereits heute genutzten Absatzkanäle oder auch über neue Kanäle oder neue Marktnischen erzielt werden.
  • Umsatzwachstum dieser Art ist nicht unbedingt gleichlautend mit einer Erhöhung des Produktions- und Verkaufsvolumens, sondern kann auch schlicht dadurch erzielt werden, dass die Gäste das Produkt oder den Service als höherwertig empfinden. Dieser Mehrwert kann dadurch gerechtfertigt sein, dass der Produzent einerseits den Schwerpunkt auf nachhaltige Produktion legt und dass der Kunde andererseits eher bereit ist, einen höheren Preis für exklusive Produkte oder Dienstleistungen zu zahlen.
  • Ferner ist es wahrscheinlich, dass sich parallel das Produktions- und Verkaufsvolumen und der Marktwert der Erzeugnisse erhöhen, was zweifelsohne ein Umsatzwachstum generiert.

 

Bei alledem ist davon auszugehen, dass bei den Produkten die Absatzsteigerung im Wesentlichen dadurch generiert wird, dass sich die Nachfrage unter den Konsumenten ausserhalb der fünf Parkregionen, d.h. aus den anderen Schweizer Regionen oder dem Ausland, steigert. Eine solche Entwicklung ist auch im Hinblick auf die Förderung der regionalen Wirtschaft wünschenswert. Denn, lässt man die Leistungen der öffentlichen Hand ausser Acht (wie beispielsweise die Pensionen und Renten, die Subventionen und Ausgleichszahlungen), dann ist es für Regionen wie die des Parc Adula ausgesprochen schwierig, sich wirtschaftliche Ressourcen von aussen zu erschliessen.

 

Bessere Sichtbarkeit, stärkeres Interesse, mehr Besuche, höherer Umsatz.

 

Es ist zu erwarten, dass sich diese bessere Sichtbarkeit auch in einer erhöhten Besucherzahl und schliesslich auch hier in einer Umsatzsteigerung bei den Produktions- und Dienstleistungsunternehmen zeigt.


Das wirtschaftliche Potenzial einer Steigerung der Besucherzahlen in den Regionen eines Naturparks wurde in der Schweiz bereits hervorragend untersucht und dokumentiert. Zur Schätzung des Potenzials kann man grob davon ausgehen, dass jeder Besucher eines Parks einen bestimmten Betrag ausgibt. Wer übernachtet, gibt selbstverständlich mehr aus als der Gast, der den Park für einen Tag besucht. In Bezug auf den Schweizerischen Nationalpark im Engadin wird geschätzt, dass jeder Besucher mit Übernachtung im Durchschnitt CHF 135.– pro Besuchstag ausgibt, während ein Tagesgast Produkte und Dienstleistungen für ca. CHF 35.– kauft. Dank einer recht genauen Schätzung der Personen, die ausdrücklich wegen eines Besuchs im Nationalpark in das Unterengadin kommen, konnte errechnet werden, dass pro 1 Franken, den die Parkorganisation z.B. für Saläre und Infrastruktur aufwendet, der Besucher 5 Franken in der Region ausgibt, um Produkte und Dienstleistungen einzukaufen.

 


 

Wir erwarten folglich, dass dank der durch Parc Adula erzeugten besseren Sichtbarkeit die Zahl der Tagesbesucher und Urlauber und – sofern das Angebot die Nachfrage erfüllt – auch die durchschnittlichen Ausgaben pro Besucher steigen. Diese Entwicklungen schlagen sich in einem Umsatzwachstum der lokalen Unternehmen, wie Restaurants, Hotels und Pensionen, Bäckereien, Metzgereien und Handwerksbetrieben, nieder. Es findet also auch hier der dringend erwartete Zufluss wirtschaftlicher Ressourcen aus den Wirtschaftszentren in die alpinen Randzonen statt.