© Parc Adula
Die Ziele der Arbeitsgruppen
Die Arbeitsgruppen (AG) befassen sich mit den Problematiken der Kernzone. Sie analysieren mögliche Konflikte, die durch die entsprechenden Tätigkeiten in der Kernzone entstehen können, und erarbeiten Lösungsvorschläge. Die Vorschläge können zu Perimeteränderungen, zu regionenspezifischen Ausnahmen und zu allgemeinen Regeln führen. Die Resultate der AG werden in die Charta vom Park einfliessen und den endgültigen Perimeter der Kernzone bestimmen.
Prozess der Arbeitsgruppen bis zur Charta
Die Arbeitsgruppen setzen sich aus Experten und lokalen Akteuren aus. Die Zusammensetzung der AG ist flexibel und offen: im Laufe der Arbeit stellt sich unter Umständen heraus, ob noch weitere Personen einbezogen werden müssen oder die Gruppe nach Regionen aufgeteilt werden muss. Die Lösungen werden dem BAFU (Bundesamt für Umwelt) und den Kantonen präsentiert. Es findet ein ständiger Austausch statt, um sicherzustellen, dass die Vorschläge parkkonform sind. Die Gemeinden und Bürgergemeinden werden regelmässig mittels eines Berichts über die Tätigkeiten informiert.
Die Arbeitsgruppe Wald, bestehend aus Forstingenieuren, Förstern, Waldeigentümern und Jagdaufsehern des Parkgebietes hat ein Arbeitsprogramm aufgestellt. Die Erarbeitung des Jagdkonzeptes für die Kernzone ist der erste Punkt des Programms. Bis 2013 müssen die Waldflächen der Kernzone und das Bewirtschaftungskonzept für diese Waldflächen bestimmt sein. Neu einzufügende Waldfläche hängen direkt mit dem Jagdkonzept zusammen. Die Vorschläge des Jagdkonzeptes werden anfangs 2013 dem BAFU präsentiert. Die Antworten des BAFU werden das weitere Vorgehen der Arbeitsgruppe Wald bestimmen.
Die Alpen der Kernzone sollen nachhaltig bewirtschaftet werden. Für sie besteht die Möglichkeit, Beweidungskonzepte erstellen zu lassen. Die Alp Motterascio und Alp Greina sind erste Pilotprojekte. Für sie werden zur Zeit Beweidungskonzepte erstellt. Diese enthalten eine Vegetationsaufnahme, eine faunistische Aufnahme, eine Standortbestimmung der Naturschutzflächen und ein technischer Bericht. Diese Beweidungskonzept stellen eine Vorbereitung auf die neue Argrarpolitik dar, welche eine stärkere Entlöhung von Biodiversitätsleistungen vorsieht.
Die Arbeitsgruppe Jagd setzt sich aus Vertretern aller Jagdsektionen und -bezirke, die im Perimeter des Parks liegen sowie einer Forstvertretung zusammen. Der Wildbiologe Dr. Meile hat den Auftrag bekommen, ein Konzept zur Jagd in der Kernzone zu erarbeiten. Dieses Konzept sieht vor, dass Flächen mit voraussichtlich hohen Wildbeständen entweder nicht zur Kernzone gerechnet werden oder fallweise bejagt werden können. Es können dies entweder die Öffnung partiell geschützter Teile der Kernzone für die Jagd oder die Durchführung einer zeitlich befristeten Sonderjagd oder einzelne Sonderabschüsse durch dazu bestimmt Organe sein. Es wird keine dem Parc Adula unterstellten Wildhüter oder Ranger mit der Kompetenz für solche Massnahmen geben. Die nächsten Schritte werden ein Treffen mit den beiden Kantonen sowie mit dem Bundesamt für Umwelt sein, um die erwähnten Lösungsansätze zu diskutieren.
In der Arbeitsgruppe Energie sind Vertreter aller Wasserkraftwerkbetreiber auf dem Parkgebiet sowie der beiden Kantone präsent. Bis auf zwei Wasserfassungen in der Gemeinde Blenio liegen alle Infrastrukturen der Energiegewinnung ausserhalb der Kernzone.
Das Ziel dieser Arbeitsgruppe ist es, ein Sommer und Winter Weg- und Routennetz in der Kernzone des projektierten Parkgebietes zu definieren. Bislang wurden die Frequentierung der Routen durch erfahrene Bergführer abgeschätzt. Zur Zeit werden die sensiblen Gebiete für Flora und Fauna festgestellt, um mögliche Konflikte aufzuzeigen. Für die Fauna geschieht dies in Zusammenarbeit mit den zuständigen Wildhütern. Im Sommer 2013 sowie in der Wintersaison 2013 /2014 wird ein Monitoring zur Besucheraktivität durchgeführt. In dieser Gruppe wird auch ein Lösungsvorschlag für die Bewirtschaftung der Hütten erarbeitet.